‚Oben‘ – eine Videoinstallation auf dem Gelände der ehemaligen Brennaborwerke in Brandenburg an der Havel 1998 Darsteller: Hank Teufer + Kamera: Frank Bogott
Die Videoinstallation „OBEN“ wurde eigens für den ca. 25 m langen und 18 m breiten, völlig fensterlosen Saal einer ehem. Teppichbodenfirma konzipiert.
Die Idee war, in diesem Saal mehrere Fernsehbildschirme in die bereits vorhandene Kassettendecke einzubauen. Der Saal ist ansonsten völlig dunkel, nur die 3 Bildschirme bilden die Illusion von Löchern in der Decke und zeigen einen blauen Himmel und einen Mann mittleren Alters, der in offensichtlicher Verwirrung von „Loch zu Loch“ rennt.
Er flüstert, spricht und schreit seine Angst und sein Erschrecken heraus, daß er am Morgen aufgewacht ist und niemand mehr da war. Er läuft herum, er kann niemanden finden, die Welt scheint verlassen zu sein und der Tag nimmt kein Ende, denn nicht einmal die Sonne geht unter.
Aber die Löcher im Boden machen ihn unsicher, ob sich seine Mitmenschen dorthin geflüchtet haben, er stellt Vermutungen darüber an, er schreit in die Löcher hinein, aber bekommt keine Antwort.
Technisch gelöst wurde diese Installation, indem die Handlung in einem ebensogroßen Gelände gespielt wurde, auf dem 3 Digitalvideokameras in exakt den gleichen Abständen wie die Monitore aufgebaut wurden. Alle 3 Kameras nahmen, in den Himmel gewendet, die Töne und Bewegungen des Schauspielers auf, der sich zwischen diesen 3 Kameras in unberechenbarer Folge bewegte.
Im Raum wurden die 3 Videoaufnahmen jeweils exakt aufeinander abgestimmt und auf die jeweiligen Monitore verteilt wiederabgespielt, so dass durch die Überschneidung der sich entfernenden und näherkommenden Stimmen, Schritte und Geräusche ein beklemmend echter Raumeindruck entsteht.